Glossar 

Für die Arbeit mit digitalem Kulturgut haben sich einige Fachbegriffe entwickelt, deren genaue Bedeutung sich nicht jedem ohne Weiteres erschließt und die wir darum in unserem Glossar definiert haben.

Das Glossar richtet sich vor allem an Projektmitarbeiter der Deutschen Digitalen Bibliothek, aber auch an unsere Datenpartner und alle Interessierten aus der Öffentlichkeit. Wir hoffen, mit unseren Definitionen zu einem besseren Verständnis der zentralen Begriffe beizutragen und möchten mit dem Glossar auf einen gemeinsamen Sprachgebrauch hinwirken. Die im Glossar vorkommenden Begriffe sind immer für Kontexte in der DDB definiert, es handelt sich also nicht um allgemeingültige Definitionen. Das Glossar stellt kein abgeschlossenes Werk dar, es wird bei Bedarf um neue Begriffe ergänzt.

12 Fachbegriffe

Datenlieferung

Übergabe von Daten (Metadaten und gegebenenfalls Binärdateien) vom Datenpartner an die DDB. Die Metadaten müssen in einem vorher vereinbarten Lieferformat übergeben werden. Von der DDB bevorzugte Lieferwege sind das Hochladen der Daten per File Transfer Protocol (FTP) oder die Bereitstellung per OAI-Schnittstelle.

DDB-Objekt

Von der DDB erzeugter Datensatz, in der Regel mit Vorschaudateien, der ein physisches oder digitales Objekt beschreibt, das zum Erbe der deutschen Kultur und Wissenschaft gehört. Jedes DDB-Objekt hat im DDB-Portal eine DDB-Objektseite. Ein DDB-Objekt kann zum Beispiel der Datensatz zum Aquarell „Feldhase“ von Albrecht Dürer sein. Ein weiteres Beispiel wäre ein Schulatlas, der nach definierten Kriterien in mehrere DDB-Objekte zerlegt wurde. Sowohl der Atlas selbst als auch die Karte zu Amerika, Europa usw. wären in diesem Fall ein eigenes DDB-Objekt.

Derivat

Kopie der von den Datenpartnern bereitgestellten digitalen Objekte, die für die Anzeige im DDB-Portal optimiert ist. Derivate werden in unterschiedlichen Größen von der DDB gespeichert und auf den DDB-Webseiten benutzt, um eine Vorschau auf die digitalen Objekte zu geben. Bei Derivaten kann es sich zum Beispiel um Bilder mit geringer Auflösung oder um Ausschnitte von Film- oder Tondokumenten handeln.

digitaler Inhalt

Im Rechtswesen bevorzugte Bezeichnung für digitale Objekte, die Ergebnis einer persönlich geistigen Schöpfung sind. Die notwendige Schöpfungshöhe kann sowohl bei der Schaffung eines zugrunde liegenden physischen Objekts als auch bei der Herstellung des digitalen Objektes selbst erreicht werden. Ein gescannter gemeinfreier Roman ist ein digitales Objekt und ein digitaler Inhalt, weil für das Abfassen des Romans eine persönlich geistige Schöpfungshöhe erforderlich war. Ein maschinell erstelltes digitales Foto eines Insektenpräparats ist dagegen zwar ein digitales Objekt, aber kein digitaler Inhalt, da weder bei der Herstellung des Insektenpräparates noch bei der Herstellung des digitalen Fotos eine geistige Schöpfungshöhe erreicht wurde.

digitales Objekt

Digitale Repräsentation eines Objektes, das zum deutschen Kultur- oder Wissenschaftserbe gehört. Es kann sich entweder um ein born digital oder ein Digitalisat eines physischen Objektes handeln. Digitale Objekte werden der DDB von ihren Datenpartnern zur Verfügung gestellt. Ein gescannter Roman, eine Digitalfotografie eines Gemäldes oder eines Insektes sowie eine digitalisierte Akte sind Beispiele für digitale Objekte.

Digitalisat

Ergebnis der Digitalisierung eines physischen Objektes. Wenn Gemälde, Akten oder Statuen im Internet präsentiert werden sollen, müssen sie zum Beispiel erst mit einer Digitalkamera fotografiert oder mit einem Scanner abgetastet werden. Das Ergebnis dieser Prozesse ist ein Digitalisat, also zum Beispiel ein Digitalfoto der Mona Lisa oder ein Scan der Goldenen Bulle.

Dublin Core (DC)

Bezeichnung für verschiedene Metadatenstandards und Empfehlungen zur Beschreibung von Objekten unterschiedlichster Art, die vor allem in ihrer einfachsten Form, dem Dublin Core Metadata Element Set (DCMES 1.1), weltweit und disziplinübergreifend genutzt werden. Dieses ist wegen seiner überschaubaren Menge an Elementen als Lieferformat der DDB vor allem für kleinere Einrichtungen geeignet. Dublin Core ist syntaxunabhängig ‒ es kann sowohl in der Extensible Markup Language (XML) als auch im Resource Description Framework (RDF) dargestellt werden. Gepflegt und entwickelt werden diese Standards von der Dublin Core Metadata Initiative (DCMI). Zurzeit gibt es neben den verschiedenen Dublin Core Metadata Vocabularies das DCMI Abstract Model (DCAM) und das Singapore Framework for Dublin Core Application Profiles. Die Dokumentation finden Sie hier: http://dublincore.org/specifications/.